Videokonferenz-Apps und Datenschutz – ein Vergleich

Wenn man auf 2020 zurückblickt, steht eines fest: 2020 war das Jahr, in dem sich Video-Konferenzen im Business-Umfeld so richtig durchgesetzt haben. Es gab wahrscheinlich keinen Video-Konferenz Anbieter, der nicht von dem Boom profitieren konnte. Das hat dazu geführt, dass heute fast jede*r diverse Software-Apps für Video-Konfernezen auf seinem Desktop und seinem Smartphone hat. Ich zum Beispiel nutze mehr oder minder regelmäßig Nextcloud-Talk, MS Teams, Skype und Zoom. Wobei vor allem die beiden großen Player MS Teams und Zoom sehr verbreitet sind. Unser Nextcloud-Talk-Angebot füllt da im Vergleich sehr erfolgreich eine Nische, nämlich die der selbst gehosteten Videokonferenz-Lösungen.

Nextcloud-Talk und andere Videokonferenz-Apps

im Datenschutz-Vergleich

App-Datenschutz im Vergleich

Mittlerweile hat das Jahr 2021 begonnen, und das ist ein schöner Zeitpunkt, um einmal zu schauen, was man sich da für Apps auf seine Geräte geholt hat. Fast jede*r kennt die Vor- und Nachteile in der Nutzung, wie steht es aber um den Datenhunger der Apps? Das ist auch ein wichtiger Punkt, immerhin geht es ja oft um Firmeninterna (Compliance) oder um datenschutzrelevante Inhalte.

Also habe ich mir das neuste Apple-Appstore-Feature zu eigen gemacht und die beliebtesten Lösungen mit Nextcloud-Talk verglichen.

Nextcloud-Talk vs. Zoom vs. Teams

Nextcloud Talk
Zoom
MS-Teams

Moderater Datenhunger bei den Cloud-Lösungen

Wenig überraschend überzeugt Nextcloud-Talk in Sachen Datenschutz am meisten. Der App-Entwickler verzichtet schlicht auf das Erfassen von Daten. MS Teams und Zoom haben da ein anderes Vorgehen. Beide Apps erfassen folgende Daten:

Standort
Benutzerinhalte
Nutzungsdaten
Kontaktinformationen
Kennung
Diagnose

MS Teams gönnt sich zusätzlich noch den Zugriff auf die Kontakte der User*innen. Zur Erinnerung, die Weitergabe der Kontakte an Dritte ist Datenschutzrechlich sehr fragwürdig. Allerdings möchte ich an dieser Stelle keine Diskussion über den Sinn und Unsinn der DSGVO anfangen.

Es geht viel mehr darum, dass ich mich frage, ob es im Sinne einer Firma ist, dass Zoom zum Beispiel von allen Nutzer*innen den Standort und die Nutzungsdaten speichert, alle Inhalte auswertet, die (zum Beispiel im Chat) geteilt werden, und so sehr detaillierte Profile seiner Nutzer*innen anlegen kann.

Ich verstehe auch nicht, wozu MS Teams wissen muss, wann ich von wo mit wem bespreche und das auch noch speichert und mir zuordnet.

Fazit

Wahrscheinlich ist es für niemanden überraschend, das MS Teams und Zoom Daten sammeln und mit der Identität ihrer Benutzer*innen verknüpfen. Ich kann ja selber entscheiden, ob ich das für mich möchte oder nicht. Auf meinem Smartphone findet man zumindest weder Zoom noch Teams, und auf meinem Mac gibt es einen virtuellen Container für all die Software, die ich "aus Gründen" lieber nicht einfach so installieren möchte.

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