Viele Organisationen stoßen regelmäßig an ihre Grenzen, wenn es um die sichere und datenschutzkonforme Zusammenarbeit mit externen Partnern geht. Im öffentlichen Dienst zum Beispiel ist die Herausforderung besonders groß: Sensible Daten dürfen nicht einfach auf öffentliche Cloud-Dienste ausgelagert werden. Gleichzeitig muss die Zusammenarbeit über Standorte und Institutionen hinweg funktionieren. Mit Nextcloud Federation bietet sich eine elegante Lösung: Die Föderation erlaubt es, Dateien und Kommunikation zwischen verschiedenen Nextcloud-Instanzen zu teilen – ohne zentrale Infrastruktur und mit voller Kontrolle über die eigenen Daten.
Was ist Nextcloud Federation?
Nextcloud Federation ist die Lösung für die dezentrale Zusammenarbeit zwischen eigenständigen Nextcloud-Instanzen. Jede Organisation betreibt ihre eigene Instanz und behält damit die volle Kontrolle über Daten und Infrastruktur. Gleichzeitig kann sie nahtlos mit anderen Organisationen zusammenarbeiten. Dabei unterscheidet man zwischen zwei zentralen Funktionen:
1. Föderation von Dateien: Verteilt speichern, gemeinsam nutzen
Die Datei-Föderation ist die Lösung, um Dateien oder ganze Ordner zwischen zwei Nextcloud-Systemen zu teilen, als wären sie lokal vorhanden. Dabei bleibt jede Datei physisch auf der jeweiligen Instanz gespeichert. HTTPS sichert dabei die Synchronisierung und Teilung der Dateien. Das bedeutet: Jede Organisation speichert ihre Daten selbst. Dadurch wird ermöglicht, dass die Datenverarbeitung vollständig datenschutzkonform erfolgt und keine Übertragung an Drittanbieter nötig ist. Die granulare Rechtevergabe bleibt erhalten.
2. Talk Federation: Grenzenlose Kommunikation
Die Talk Federation ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen Benutzer*innen verschiedener Instanzen, ohne dass Drittanbieter wie Zoom oder Microsoft Teams benötigt werden. Durch die Talk-Federation können Nutzer:innen:
- Chats und Gruppen über Instanzgrenzen hinweg führen.
- Videokonferenzen mit Partnerorganisationen starten.
- sich gegenseitig einladen, ohne eigene Accounts auf der anderen Instanz zu benötigen.
Das ermöglicht eine sichere, verschlüsselte Kommunikation ohne Medienbruch zwischen Kommunikation und Dateiaustausch. Ausserdem bleiben die Benutzer in ihrer gewohnten Nextcloud-Umgebung.
Praxisbeispiel: Gemeinsames Infrastrukturprojekt zweier Behörden
Das Szenario:
Die Stadtverwaltung A plant gemeinsam mit der Kreisverwaltung B ein regionales Konzept zur nachhaltigen Mobilität. Ziel ist die Abstimmung eines Fahrradwegenetzes, das Kommunen, ländliche Regionen und bestehende Verkehrswege verbindet. Beide Verwaltungen betreiben eigene, voneinander unabhängige Nextcloud-Instanzen – aus Gründen der IT-Sicherheit, organisatorischen Vorgaben und föderaler IT-Strategie. So funktioniert die Zusammenarbeit:
Datei-Federation im Einsatz:
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Stadtverwaltung A stellt einen Projektordner mit Plänen, Kartenmaterial und Dokumentenvorlagen bereit und teilt diesen via Federration mit der Kreisverwaltung B
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Kreisverwaltung B fügt eigene Dokumente und Rückmeldungen direkt in diesen Ordner ein.
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Änderungen und neue Dateien sind sofort synchronisiert – ohne Umweg über E-Mail oder externe Cloud-Speicher. Alle Projektmitarbeiter bleiben die ganze Zeit auf Ihrer eigenen Nextcloud.
Talk-Federation im Einsatz:
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Die Projektteams nutzen Nextcloud Talk, um regelmäßig über Fortschritte zu sprechen.
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Über die Föderation sind auch Ad-hoc-Videokonferenzen möglich – mit geteilten Bildschirmen, ohne Medienbruch.
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Die Gruppenkommunikation läuft über einen geteilten Talk-Raum, in dem sich Projektmitglieder beider Verwaltungen austauschen.
Fazit: Zusammenarbeit auf Augenhöhe – sicher und dezentral
Nextcloud Federation bietet eine starke Lösung für Organisationen, die unabhängig bleiben wollen – aber trotzdem moderne Werkzeuge für Zusammenarbeit und Kommunikation benötigen. Besonders im öffentlichen Dienst, wo Datenschutz und IT-Souveränität zentrale Anforderungen sind, punktet Federation mit Sicherheit, Flexibilität und Effizienz. Mit der Kombination aus Datei- und Talk-Föderation lassen sich komplexe Projekte zwischen eigenständigen Einrichtungen realisieren – ganz ohne zentrale Infrastruktur oder externe Dienste.
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