Wir sehen uns im Netz – Hangouts vs. Spreed Webmeetings – Teil 2

In unserem letzten Artikel habe ich mir Google-Hangouts angeschaut. Wie versprochen liefere ich den Bericht über meine Erfahrungen mit Spreed Webmeetings nach. Während Hangouts eher für die private Nutzung geeignet sind, kommen „Spreedmeetings“ insgesamt schon sehr viel professioneller daher. Dafür ist diese auch nur in der Basisversion kostenfrei. Spreed – eine Zusammensetzung aus dem englichen ’spread‘ und ’speed‘ –  ist auch als XING-Applikation verfügbar und XING-Premiumnutzer können Konferenzen mit bis zu fünf Teilnehmern kostenfrei in Anspruch nehmen. Für alle anderen User sind in der kostenfreien Version Meetings mit bis zu drei Personen möglich. Daneben gibt es noch diverse kostenpflichtige Varianten. Leider darf ein kostenloses Meeting die Dauer von eineinhalb Stunden nicht überschreiten. Dafür kann man es nicht nur spontan ins Leben rufen, sondern die Teilnehmer zu einem bestimmten Termin einladen. Die Teilnahme ist auch via Telefon (aus über 18 Ländern weltweit) oder über Skype möglich.

Der Veranstalter eines Meetings kann an die Teilnehmer unterschiedliche Rollen übertragen. So kann er zum Beispiel einen Moderator ernennen, der erweiterte Rechte während einer Sitzung hat. Veranstalter und Moderator müssen also nicht ein und dieselbe Person sein. Anderen Teilnehmern können ebenfalls erweiterte Rechte übertragen werden, wenn diese etwa ihren Desktop teilen oder eine Präsentation importieren möchten. Der Moderator hat auch die Möglichkeit zur Fernsteuerung des PCs eines Teilnehmers. Den Fernzugriff auf dessen Gerät muss dieser natürlich zuvor genehmigen.

Neben privaten Meetings gibt es ebenfalls die Möglichkeit, ein öffentliches Seminar abzuhalten. Darüber hinaus kann man zwischen mehreren unterschiedlichen Meeting-Typen wählen, wie zum Beispiel ‚Classroom‘. In der Basisversion kann man Power Point-Dateien präsentieren, man hat die Möglichkeit zum Screen-Sharing oder kann Umfragen unter den Teilnehmern durchführen. Außerdem hat man die Möglichkeit zum gemeinsamen Mindmapping und kann gemeinsam Whiteboards nutzen.

 Ein Meeting planen…

Ansicht im Zimbra-Kalender

Plant man ein Meeting, erscheint es als Termin im Kalender. Erhält man eine Einladung, so erstellt Spreed ebenfalls automatisch einen Kalendereintrag. Leider kann man bei der Planung der Meetings nicht auf das Adressbuch seines Mailclients zugreifen, weshalb man gezwungen ist, ein separates Adressbuch für die Teilnehmer zu führen.
Um an einem Spreedmeeting teilzunehmen, musst Du keine zusätzliche Software installieren. Spreedmeetings funktionieren plattformunabhängig mit Windows, Linux oder Mac OSX. Der Browser muss dabei ein aktuelles Adobe Flash-Plugin (ab Version 7) aufweisen. Wenn Du Moderator bist, achte darauf, dass der Browser Cookies akzeptiert.

Fazit

Durch die Beschränkung der Zeit sowie der Teilnehmerzahl sind Spreed Webmeeting zumindest in der kostenfreien Version als professionelles Tool für Online-Konferenzen nicht unbedingt zu empfehlen. Zudem ist das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten nur eingeschränkt möglich, da sie sich nur auf dem PC eines Teilnehmers speichern lassen und sich z. B. nicht in der Cloud ablegen lassen.

Wer für den Dienst bezahlen möchte, kann zu seinen Spreed Webmeetings mehrere Teilnehmer einladen. Insgesamt – das verrät auch ein Blick auf die unterschiedlichen Tarife – sind Spreedmeetings eher für Online-Seminare gedacht, die durch einen oder auch zwei bis drei bis vier Moderatoren abgehalten werden.

Wer Spreed so nutzen möchte, hat damit ein ganz nützliches Tool. Dennoch haben in meinem Test Google-Hangouts ganz eindeutig die Nase vorn. Dass man dafür ein eigenes Google-Profil erstellen muss – oder darüber schnell und unkompliziert Personen in seinen Kreisen einladen kann – mag man wie gesagt als Vor- oder als Nachteil sehen. Dafür ist der Dienst kostenlos und bietet einen hohen Funktionsumfang, der viele Nutzungsmöglichkeiten bietet. Unser nächster Kandidat im Test ist Cisco WebEx.

5 Gedanken zu „Wir sehen uns im Netz – Hangouts vs. Spreed Webmeetings – Teil 2“

  1. Muss gestehen, dass ich Spreed Meeting noch nie genutzt habe, aber dein Artikel macht mich neugierig. Werde ich mir ganz sicher mal genauer anschauen. Mal sehen, was mich letztendlich mehr überzeugt.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar