Storytelling. Oder: Wie man sich im Web versteht!

Gute Online-Kommunikation war schon immer eine Herausforderung. Doch mit den exponentiell zunehmenden sozialen Plattformen wird es immer komplexer: Man hat seine Website, man pflegt sein Blog, man postet auf Facebook und twittert. Dabei hat jede Plattform so ihre Anforderungen und Gepflogenheiten – und das braucht Kenntnis und Zeit. Wie man das schafft? Mit dem richtigen roten Faden, meint die Medienberaterin Ilona Koglin (www.whoopee-connections.de). Sie gibt eine Einführung in die Kunst des digitalen Storytellings.

»Tue Gutes und rede darüber!« Dieser Leitsatz gilt schon, seit sich die Menschen systematisch Gedanken über eine professionelle Kommunikation machen. Vielen erscheint er daher auch schon ein bisschen abgeschmackt. Doch in der heutigen Zeit des Social Web gewinnt dieser Appell zunehmend an Bedeutung.

Märkte sind Gespräche, das Cluetrain Manifest

»Märkte sind Gespräche«, heißt es im legendären Cluetrain Manifest. Mit dieser Begründung forderten die Verfasser schon vor vielen Jahren die Unternehmen dazu auf, sich im Web 2.0 eine neue, ehrliche und authentische Form der Kommunikation zuzulegen. Doch was heißt das: ehrlich und authentisch? Nun, es bedeutet in erster Linie, dass man weiß, wer oder was das eigene Unternehmen überhaupt ist?

Nur wenn eine Firma oder Marke definiert ist, können sich alle Mitarbeiter damit identifizieren. Und nur dann können sie auch in einheitlicher, konsistenter Form nach außen kommunizieren. Und das kann entscheidend sein, wenn der eine Mitarbeiter bloggt, ein anderer twittert, der nächste aktiv auf Facebook ist, seine Kollegin am Messestand oder bei Veranstaltungen präsent ist und der Chef die Interviews für die klassischen Medien gibt. Da hilft es ungemein, das eigene Unternehmen in eine durchdachte Geschichte einzubetten. Neudeutsch: Storytelling zu nutzen.

Was sind Mythen? Und wieso Storytelling?

Denn bereits im letzten Jahrhundert erkannte der Mythenforscher Joseph Campbell, dass wir Menschen – egal in welchem Land oder welcher Kultur – uns immer und immer wieder die gleichen Geschichten erzählen. Er sprach dabei von so genannten »Monomythen«. Der Psycho-Analytiker C.G. Jung meinte gar, dass wir uns an unsere eigene Lebensgeschichte in Form dieser Mythen erinnern. Und dass wir uns darüber hinaus auch gegenüber anderen Menschen in dieser Form präsentieren. Diese können dann die berühmte (Gedanken)Schublade aufziehen und uns in einer der Archetypus-Kategorien ablegen.

Warum Mythen uns bei der Online-Kommunikation helfen

Was für die zwischenmenschliche Kommunikation so hervorragend funktioniert, funktioniert für die Kommunikation zwischen Mensch und Unternehmen (Organisation) genauso. Daher sind alle namhaften Marken auch als Archetypen definiert: Es gibt die Helden (Nike), die Zauberer (Apple), die Normalos (Heike Klum), die Fürsorgenden (Pampers) und viele Weitere. Wir Menschen können ihren Charakter schnell (wieder)erkennen, denn sie fügen sich in das gedankliche Grundmuster, das wir tagtäglich in unserem Umgang mit unseren Mitmenschen üben.

Dabei haben sie alle ihre Stärken und Schwächen! Denn – und nun denken Sie mal an einen wirklich guten Hollywood-Film oder einen besonders packenden Roman: kein Mensch kann sich mit einem Protagonisten identifizieren, der nicht auch wenigstens ein paar menschliche Schwächen kennt.

Die Heldentat: Tue Gutes und rede darüber!

Ja, und sie alle haben aber auch ihre Mission, ihren Auftrag – ihre gute Tat. Womit wir wieder am Anfang dieses Blogposts wären: »Tue Gutes und rede darüber!« Dieser Auftrag gewinnt unter dem Blickwinkel des Storytellings eine neue, tiefere Dimension. Denn wenn Sie wissen, welche »Heldentat« Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation zu erfüllen hat, können Sie Mitstreiter finden. Dann können Sie Ihre Kunden zu Fans machen, zu echten »Marken Advokaten« wie das im Werber-Jargon so schön heißt.

Weitere Infos zum Thema Storytelling sowie Übungen, mit denen Sie herausfinden können, welcher Archetyp Ihr Unternehmen ist und was dessen Heldentat sein könnte, finden Sie auch in dem E-Book »Das kleine Do-it-Yourself STORYTELLING KOCHBUCH« bei issuu.

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