WordPress ist im doppelten Sinne mobil

Die Wahl des passenden Content-Management-Systems ist ja beileibe nicht trivial. Je nach Anforderungen an das Web, den Rahmenbedingungen durch das Hostingpaket und nicht zuletzt die Skills der Redakteure, muss man da schon bei der Auswahl einiges an Hirnschmalz investieren.

Ein Plugin, welches den Content auch für Mobilgeräte optimiert ausgeben kann, haben nicht alle Systeme, aber auf diesen Aspekt der Mobilität will ich hier gar nicht abheben. Mir geht es vielmehr um die Fähigkeit, den Server, das Hosting zu wechseln. Dabei denken die meisten vermutlich primär an den Anbieterwechsel, aber das ist ja nur ein Grund, hin und her zu hüpfen. Ebenso valide ist wohl das Szenario, dass die Umgebung aktualisiert werden muss. Wer kennt das Thema nicht, dass man eigentlich auf ein höheres PHP möchte, aber der Umzug der Webseite einem ungeahnte Steine in den Weg legt?!

Ich möchte deshalb mal skizzieren, wie einfach es ist, ein beliebiges WordPress-Web auf unser Webhosting umzuziehen

Als ersten Schritt sollte man die Einträge im DNS auf einen niedrigen TTL-Wert stellen. So verhindert man, dass es zu Verzögerungen aufgrund von Cachezeiten kommt. 300 Sekunden wären sicher ein guter Anhaltspunkt. Normalerweise werden derartige Einträge meist einen Tag lang zwischengespeichert. So lange möchte man ja nicht warten, wenn man das Web am Ende endgültig umstellt.

Mit unseren Webhosting-Paketen hat man die Möglichkeit, sein Worpress über die Plesk-Verwaltungsoberfläche integriert zu pflegen. Das würde ich jedem empfehlen, der nicht auf angepasste Plugins angewiesen ist. Also ist der nächste Schritt, in unserem Webhosting auf dem Plesk die Domain zu erstellen, wenn sie nicht sowieso die Stammdomain des Abonnements ist. Dort kann man dann mit wenigen Klicks eine WordPress-Instanz erzeugen. Wie das geht, ist in unseren Anleitungen schon beschrieben, deswegen spare ich mir das hier.

Jetzt wird es etwas kniffelig

Das Problem ist dabei die IP-Auflösung der im Einsatz befindlichen Installation. Je machdem, wie man seine Umleitungen (mit oder ohne www … http nach https usw.) definiert hat, muss man etwas tricksen. Ich verwende dazu die Klon- und Synchronisierungsfunktion von Plesk. Dazu erstellt man zunächst mal einen zusätzlichen DNS-Eintrag namens staging.DOMAIN.TLD und trägt als IP-Adresse die unseres Hostingservers ein. Nun klont man die auf unserem Pleskserver neu angelegte Worpress Installation. Dabei wird eine neue Domain erstellt, die den Namen „staging“ bekommt und den kompletten Inhalt dupliziert. Das mag auf den ersten Blick sinnfrei erscheinen, weil die neue Installation ja noch leer ist, aber es geht ja darum, das später zurück zu synchronisieren!

So weit erst einmal die Vorbereitungen auf unserem Pleskserver und im DNS. Nun wenden wir uns der aktiven Website zu. Wir benötigen eine Funktion, um die laufende Seite auf eine andere WordPress-Instanz per Sync zu pushen. Dazu können wir WPSiteSync verwenden. Auf der Downloadsite https://wordpress.org/plugins/wpsitesynccontent/ gibt es auch eine wunderbare Videoanleitung. Damit pushen wir die aktive Site komplett auf unsere staging.DOMAIN.TLD auf dem neuen Pleskhosting.

Und dann wären wir auch schon fast durch

Wir klicken uns wieder in unsere Plesk-Oberfläche und wählen in der staging.DOMAIN.TLD die Funktion „Synchronisieren“. Damit schreiben wir den kompletten Inhalt in unsere Ausgangsinstanz, von der aus wir zu Beginn den Klon erstellt haben. Jetzt noch im DNS die IP-Adresse auf das neue WordPress zeigen lassen, das heißt also, die Einträge für www und blank auf denselben Wert stellen wie staging, und fertig ist die Laube. Die TTL sollte man noch zuguterletzt wieder hoch drehen auf einen Tag, also 86.400 Sekunden.

So einfach kann das Leben sein. 😉

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